Spätestens, seit Facebook im Februar 2014 WhatsApp für eine Rekordsumme von 19 Milliarden Dollar gekauft hat, rückte der mobile Messenger in den Fokus vieler Unternehmen. Mark Zuckerberg wird schließlich kaum eine solche Summe auf den Tisch legen, wenn er nicht ein ziemlich großes Potential in WhatsApp sieht. Was ist also dran am Messenger? Und solltest Du ihn für Dein Unternehmen nutzen?

 

WhatsApp für Unternehmen – Brauchst Du das?

 

Was genau ist WhatsApp?

WhatsApp ist eine kostenlose mobile Nachrichten-App, die es Nutzern erlaubt, Nachrichten und Daten wie Bilder und Videos zu verschicken. Da keine Kosten wie für SMS anfallen, hat WhatsApp seit dem Erscheinungsjahr 2009 einen Raketenstart hingelegt. Inzwischen verzeichnet der Messenger 1,3 Milliarden aktive Nutzer weltweit. 37 Millionen aktive Nutzer davon stammen aus Deutschland. Zum Vergleich: Die Zahl der aktiven Facebook-Nutzer in Deutschland liegt bei 31 Millionen.

Die Nutzer müssen dabei keine Profile oder Unternehmensseiten pflegen. Stattdessen nehmen sie andere Nutzer über deren Handynummer in ihre Kontaktliste auf. Anschließend können sie sich kostenlos Nachrichten und Daten senden oder kostenlos telefonieren.

Durch eine so große Gruppe aktiver Nutzer ist die App für Unternehmen definitiv interessant. Allerdings war lange Zeit nur die Nutzung mittels Smartphone möglich, was die Praktikabilität doch einschränke. Aber seit dem 21. Januar 2015 gibt es eine browsergestützte Version.

Im September 2017 verkündete das Unternehmen außerdem, dass eine App-Version für Unternehmen erscheinen soll. Derzeit testen einige ausgewählte Unternehmen diese App. Für kleine und mittlere Unternehmen soll es eine kostenlose Variante geben. Für große Unternehmen wie Fluggesellschaften oder Banken entwickelt das Unternehmen aber ebenfalls eine Lösung. Ob die Unternehmensversionen des Messengers es ermöglichen, ein Impressum einzubinden, ist dabei noch unklar.

 

Was kann WhatsApp?

WhatsApp bietet Dir verschiedene Möglichkeiten, mit Nutzern und potentiellen Kunden zu interagieren. Der Messenger hat überall da Potential, wo es um den direkten Austausch mit dem Kunden geht. Die Möglichkeiten reichen von einem persönlichen Austausch mit einem einzelnen Nutzer, dem Versenden einer Nachricht an viele Empfänger bis hin zu Gruppenchats.

Die Option der Eins-zu-Eins-Kommunikation nutzt z. B. Radio Hamburg. Hörer können per WhatsApp Musikwünsche und andere Beiträge an den Sender schicken. Groupon bietet Rabbataktionen über die App an, youfone verwendet sie als Servicekanal für Kunden. Und der Spirituosenhersteller Absolute Vodka hat eine WhatsApp-Challenge initiiert. Dabei musste jeder, der eine exklusive Party besuchen wollte, per Messenger den fiktiven Türsteher überzeugen, eingelassen zu werden. Die Kampagne Hellman’s WhatsCook bietet Nutzern die Möglichkeit, sich vom heimischen Herd aus Hilfe bei echten Köchen zu holen. Mit Erfolg: In zehn Tagen wurden über 8.000 registrierte Nutzer gezählt, deren durchschnittliche Interaktionszeit mit der Marke bei 65 Minuten lag.

Aber Du kannst mit WhatsApp auch viele Nutzer ansprechen. Hier unterscheidet die App zwischen einem Gruppenchat und dem Broadcasting. Am ehesten kann dies mit den CC- und BCC-Optionen beim E-Mail-Versand verglichen werden. Wird die CC-Option verwendet, wird eine Mail an mehrere Empfänger verschickt, von denen jeder auch alle anderen Empfänger sieht und ihnen antworten kann. Dem entspricht der Gruppenchat von WhatsApp. Bedenkt man den Datenschutz, kann dies kritisch sein, sofern Du nicht zuvor die Einwillung jedes Chatteilnehmers hast, seine Kontaktdaten an andere Nutzer weiterzugeben.

Per Broadcast hingegen erreichst Du eine Gruppe von Nutzern, aber diese sehen nicht, wer die Nachricht noch erhalten hat, ähnlich dem Versenden von E-Mails an Empfänger im BCC.

 

Brauchst Du WhatsApp?

Im Bereich des Kundenservices ist WhatsApp gut geeignet, um für Deine Kunden schnell und unkompliziert erreichbar zu sein. Da WhatsApp kostenlos ist, entstehen weder für Dich noch für Deine Kunden Kosten. Und durch die mobile Anwendung kann er von jedem Ort aus Kontakt zu Dir aufnehmen.

Du hast die Möglichkeit, unterschiedliche Ausrichtungen einer Strategie mit WhatsApp zu wählen. Bietest Du einen Kundenservice an, musst Du kaum Zeit für selbst erstellte und geteilte Inhalte einplanen. Erst, wenn Deine Kunden Dich mit Fragen kontaktieren, musst Du aktiv werden.
Darüber hinaus bietet WhatsApp aber gute Möglichkeiten, eine aktive Community aufzubauen und Deine Inhalte über Gruppenchats und Broadcastings zu verbreiten. Dies ist allerdings wieder mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden, der sich jedoch durchaus lohnt.

Hst Du bereits Erfahrung mit WhatsApp in Deinem Unternehmen gemacht? Dann erzähl uns davon! Wir freuen uns auf Deinen Kommentar.

Dieser Artikel erschien erstmalig am 21.04.2015 und wurde am 07.11.2017 aktualisiert.

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Frauke Bitomsky

Frauke Bitomsky ist Texterin im Team von B2N Social Media Services. Unser Team unterstützt kleine Unternehmen, sich auch als Anfänger und mit wenig Zeit im Social Web bekannt zu machen. Hier erfährst Du, wie wir auch Dir helfen können, online neue Interessenten zu gewinnen.

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7 Comments

  1. Diese neue Art der Kommunikation entwickelt sich ständig weiter und wird auch immer relevanter für Unternehmen/Dienstleister. Aus unserer Sicht jedoch, ist WhatsApp nicht unbedingt zu empfehlen, wenn es um den Einsatz in Unternehmen geht (B2C-Messaging). WhatsApp ist für die kommerzielle Nutzung nicht geeignet (siehe AGBs WhatsApp). Speziell wenn es um den Austausch sensibler Kundendaten geht, muss vorsichtig damit hantiert werden (anbei ein passender Bericht dazu:http://www.rechtzweinull.de/archives/1742-whatsapp-recht-faq-zur-zulaessigkeit-der-kundenkommunikation-ueber-mobile-messenger.html)
    Wir von der smoope GmbH haben uns dem Thema seit Okt. 2013 angenommen und eine B2C-Lösung geschaffen, welche erhöhten dt. Datenschutzrichtlinien entspricht. Kunden/Interessenten können über unsere kostenlose App, Unternehmen kontaktieren und Ihre Anliegen platzieren. Auf Unternehmensseite steuert man alles bequem über den PC. Zusätzlich bieten wir sinnvolle Funktionen für Unternehmen, wie z.B. Verbreitung des Kanals in Form einer individuellen URL und QRCode oder Schnittstellen zur Integration in bestehende Systeme, etc. Mittlerweile vertrauen mehr als 200 Unternehmen von A wie Automobilhändler,(Probefahrtbuchung, Mängelmeldungen) bis Z wie Zahnarzt (Terminvereinbarung etc.) auf uns. Wer Fragen/ Interesse hat oder “Service To Go” einfach mal ausprobieren möchte, kann uns gerne anschreiben über diesen Link (einfach über das Smartphone) aufrufen und Schritte befolgen: http://smoo.pe/smoopeservice

    1. Der Punkt mit dem Datenschutz ist natürlich richtig und sehr wichtig. Gerade, wenn es um sensible Kundendaten geht würde ich auf “klassische” Wege der Kommunikation zurückgreifen.
      Bei den im Tet genannten Beispielen scheint WhatsApp aber sehr gut zu funktionieren. Die große Bekanntheit macht es den Unternehmen außerdem leichter in Kontakt zu den Kunden zu treten, die bereits WhatsApp nutzen.

      Da das Thema Datenschutz aber glücklicherweise wieder erstärkt diskutiert wurde und wird ist es gut, wenn es sicherere Alternativen als WhatsApp für den Austausch zwischen Unternehmen und Kunden gibt.

      1. Vielen Dank für Ihre Antwort auf unseren Kommentar. Es handelt sich in jedem Fall um ein sehr spannendes Thema. Unternehmen sollten nur sicherstellen, dass sie grundsätzliche Themen (Datenschutz) sauber geklärt haben bevor sie aktiv werden. Ich habe den Eindruck, dass viele blind drauf los stürmen, um nicht schon wieder einen Trend zu verschlafen. Dabei geht es nicht nur darum auf möglichst verbreitete Lösungen zurückzugreifen, sondern auf die richtige. WhatsApp ist und bleibt ein privates Kommunikationsmittel!

        1. Das stimmt. Wenn ein Unternehmen beginnt sich mit Social Media zu beschäftigen, sollte das Thema Datenschutz natürlich ganz oben auf der Liste stehen.

  2. Grundsätzlich ist das eine gute Sache. Überlege selbst für meinen Kunden so einen Service anzubieten. Doch die rechtlichen Hürden sind auch nicht ohne.

    So muss dieses über eine eigene Rufnummer erfolgen. Eine Vermischung von privaten und geschäftlichen Kontakten ist nicht erlaubt. Des Weiteren muss der Nutzer aktiv einwilligen in diese Art der Kommunukation, ähnlich wie beim Bestellen eines Newsletters.

    Das wiederum hat zu Folge, dass ich als Anbieter im Zweifel nachweisen muss, dass diese Art der Informationsübermittlung auch rechtlich korrekt gelaufen ist.

    Aus den genannten Gründen überlege ich mir derzeit, ob sich der Aufwand wirklich lohnt. Außerdem muss ich dann immer mit 2 Handys in der Tasche rumlaufen :-(, um keine Nachricht zu verpassen – und diese zeitnah zu beantworten.

    1. Hallo Frank!
      Du könntest WhatsApp über einen Dienstleister wie uns (Message Mobile) an Deine bestehenden Systeme anbinden. Das würde Dir das Rumlaufen mit zwei Handys ersparen. Wenn Du Lust hast, Dich dazu zu informieren, schau mal auf unseren Webseiten vorbei:
      send-what.com
      oder
      http://message-mobile.de/im.html
      Wir haben viel Erfahrung und können Dich beim Einsatz diesen tollen Kanals gut beraten.
      Schöne Grüße,
      Sabine Frodl

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