Heute wird gebloggt. Gut gelaunt setzt Du Dich an Deinen Rechner, öffnest das Textverarbeitungsprogramm Deiner Wahl – und dann passiert nichts. Statt Kreativität und Ideenreichtum herrscht gähnende Leere im Kopf. Auch nach einer Stunde ist das Blatt noch weiß. Keine Idee ist gut genug, alle Sätze inhaltslos. Kurzum: Die Schreibblockade hat Dich erschlagen.

 

7 Mittel gegen die Schreibblockade

 

Kenne den Feind: Die Schreibblockade

Die Schreibblockade, der berühmt-berüchtigte writer’s block, ist ein vielgesichtiger und gemeiner Gegner. Mal greift sie aus dem Hinterhalt an, mal ganz offen. Egal, ob Du eine Deadline einhalten musst, voller Elan an die Aufgabe gehst oder eh schon der ganze Tag im Eimer ist. Die Schreibblocke lähmt und erschlägt Dich. Dir fällt partout nicht ein, was Du schreiben solltest. Falls doch etwas aufs Papier kommt, ist es nicht gut genug. Also beginnst Du zu verschlimmbessern, bis Du schließlich frustriert aufgibst.

Die Schreibblockade ist dabei nichts, was nur Autoren erleiden, die verzweifelt vor ihrer alten Schreibmaschine sitzen und einen Verleger im Nacken haben. Schreibblockaden suchen auch Schüler, Studenten und Blogger wie Dich und mich heim.

Zum Glück bist Du ihr nicht vollkommen hilflos ausgeliefert. Lass mich Dir einige Werkzeuge an die Hand geben, um Deine Schreibblockade zu überwinden und weiterhin großartige Artikel zu schreiben.

 

#1: Zeit und Planung

Stress ist eine schlechte Ausgangsbasis für gute Arbeit. Zu viel Stress ist nicht nur ungesund, es leidet auch die Qualität der Ergebnisse darunter. Denn wenn Du Stress hast bleibt Dir wenig Zeit, eine Sache gründlich zu durchdenken oder verschiedene Dinge auszuprobieren. Alles muss sofort klappen, es gibt keine Puffer für Fehlschläge. Taucht dann noch eine Schreibblockade auf, ist das Ergebnis eine mittlere Katastrophe.

Manche sagen, dass sie nur unter Zeitdruck richtig gut arbeiten können. Ich war am Anfang meines Studiums noch derselben Ansicht. Und ein Stück weit stimmt es auch: Stress sorgt für einen großartigen Hormon-Cocktail im Blut, der uns zu Hochleistungen beflügelt. Kurzfristig zumindest. Auf lange Sicht macht Stress krank, und die Leistungsbereitschaft geht in den Keller.

Ich habe gelernt, dass sich hinter diesem Glauben lediglich mangelnde Planung verbirgt. Wenn Du Aufgaben erfüllst, die Du bereits in- und auswendig kennst, kann Zeitdruck ein wenig helfen. Aber wenn Du etwas Neues erschaffen willst, ist diese Situation Gift. Denn wenn wir unter Stress arbeiten, bleibt uns gar keine Zeit nachzudenken und auszuprobieren. Wir müssen fertig werden, und um das zu erreichen rennen wir nur mit Scheuklappen auf das Ziel zu. Du testest in Deinem Blogartikel also nicht, welcher Einleitungsabsatz am besten wirkt, sondern nimmst den ersten, der irgendwie funktioniert.

Haben wir hingegen genug Zeit, können wir Wege überdenken und verschiedene Optionen abzuwägen. Wir können ein paar unterschiedliche Dinge ausprobieren und am Ende die beste Option nehmen. Du kannst verschiedene Ideen für Deinen Einleitungsabsatz durchspielen und am Ende den besten wählen.

Was bedeutet das für Dich? Dass Du einen Redaktionsplan brauchst. Nur so kannst Du in die Zukunft planen und stressfrei Artikel schreiben. Wenn Du Artikel auf Vorrat schreibst, nimmst Du Dir eine große Last. Zugleich ermöglicht der Redaktionsplan es Dir, Themenreihen besser zu planen und im Blick zu behalten, welches Thema Du wann behandelt hast. Mir zumindest hilft es zu wissen, welche Themen ich als nächste angehen werde. Die können dann in meinem Unterbewusstsein reifen, sodass das tatsächliche Schreiben mir viel flüssiger von der Hand geht.

 

#2: Struktur

Ein Merkmal der Schreibblockade ist, dass Du nicht weißt, was Du schreiben sollst. Egal, ob Du zu viele oder zu wenig Informationen hast, irgendwie will sich daraus kein Artikel bilden. Hast Du zu wenig recherchiert, weißt Du nicht, wie Du den Inhalt auf 500 Worte strecken sollst. Hast Du viel zu viele Informationen, fehlt Dir der Überblick, was in den Text bewirken soll und was nicht.

In beiden Fällen hilft Dir eine gute Struktur. Sprich: Lege fest, was der Artikel aussagen soll. Was ist das Kernthema, was der rote Faden? Welche Erkenntnis soll der Leser am Ende haben? Wenn Du diesen Rahmen festlegt, fällt es Dir deutlich leichter zu entscheiden, welche Informationen Du noch recherchieren musst oder welche Du weglässt.
Nutze eine solche Struktur wie ein Rankgerüst für eine Kletterpflanze: Es gibt die Richtung vor, aber die Pflanze kann sich dennoch frei entlang dieses Gerüstes entwickeln. Die Struktur soll Dir helfen, Dich aber nicht einengen.

Als Beispiel: ich habe für diesen Artikel das Ziel gesetzt, dass dem Leser Tipps gegen Schreibblockaden gibt. Also habe ich am Anfang das Problem Schreibblockade beschrieben. Dann kamen die Mittel gegen dieses Problem. Am Ende wird alles im Fazit zusammengefasst. Das ist eine sehr einfache Struktur, aber sie funktioniert. Eingeengt hat sie mich auch nicht, denn ich hatte nicht festgelegt, wie viele Tipps es genau sein müssen.

 

#3: Störfaktoren eliminieren

Du hast die Schreibblockade gerade überwunden, da pingt eine neue E-Mail. Oder der Facebook Messenger. Oder das Telefon klingelt. Außerdem kommen gleich die Nachrichten im Radio, die Du hören wolltest. Außerdem wolltest Du noch einmal Kaffee kochen.

Störfaktoren sind Gift für Dein Schreiben. Auch eine kleine Unterbrechung reißt Dich aus Deiner Konzentration, und Du benötigst wieder ein paar Minuten, um zurück zu dem Gedanken zu finden, den Du gerade hattest. Schaffe deshalb einen ungestörten Raum, in dem Du schreiben kannst: Schließe Dein Mailprogramm, schließe den Browser mit den sozialen Netzwerken, hänge ein „Bitte nicht stören“ Schild an die (geschlossene) Bürotür.

 

#4: Finde Deine Schreibtechnik

Wie schreibst Du am besten? Es gibt kein Patentrezept, das für jeden funktioniert. Manche Menschen sind beim Schreiben im Flow und schreiben erst einmal alle Gedanken auf, um anschließend zu überarbeiten. Andere denken sehr viel länger über jeden Satz nach, sind aber danach auch fertig. Einige schreiben erst die Überschriften und Unterüberschriften auf, sammeln pro Abschnitt Stichpunkte über den Inhalt und schreiben dann. Ich schreibe einen Artikel gerne in einem Rutsch fertig, Sandra Holze kommt mit ihrer 3-Tage-Technik viel besser zurecht. Einige schwören darauf, verschiedene Artikel gleichzeitig zu bearbeiten.

Das Tolle daran: Es gibt kein richtig oder falsch. Es gibt nur Methoden, die für Dich funktionieren, und welche, die es nicht tun. Lass Dich also nicht beirren, wenn Deine Kollegen ganz anders schreiben als Du. Probiere verschiedene Methoden aus und bleibe bei der, die Dir hilft. Wichtig: Wenn Du glaubst, dass Deine Methode die beste für Dich ist, aber Du trotzdem nicht voran kommst, teste die anderen. Vielleicht ist Dein Ansatz nämlich doch noch nicht der richtige für Dich.

 

#5: Schreib mal woanders

Der Schreibtisch wird nach und nach ein Ort des Grauens für Dich, denn er steht für scheußliche Dinge wie zu erledigende Steuererklärungen und Schreibblockaden? Dann ändere den Ort, an dem Du schreibst. Schnapp Dir Deinen Laptop und setze Dich in die Küche. Oder aufs Sofa. Setze Dich in den Garten. Geh in ein Café. Hauptsache, die neue Umgebung gibt Dir den richtigen Kick.

Selbst, wenn Du hier keine Artikel fertig stellst, können diese Orte Dir helfen, neue Ideen zu sammeln und die Strukturen zukünftiger Artikel zu entwerfen.

Mir hilft im Home Office kein anderer Ort, aber die richtige Kleidung: Wenn ich bequeme Sachen trage, geht es mir einfach gut. Auch am Ende des Tages drückt mich keine enge Jeans, und ich fühle mich herrlich entspannt (und kann genießen, dass im Home Office nicht “ordentlich” angezogen sein zu müssen).

 

#6: Frische Luft und viel Wasser

Raus aus dem Büro und an die frische Luft. Nicht bloß kurz vor die Tür, sondern wenigstens 10 Minuten stramm spazieren gehen. Du glaubst gar nicht, wie schnell Du Deine Schreibblockade besiegst, wenn Du einmal Sauerstoff und Sonne tankst. Das regt den Kreislauf an und bringt Dich auf kreative Hochtouren. Regen ist übrigens keine Ausrede, dafür gibt es Regenschirme 😉

Achte außerdem darauf, dass Du genug trinkst. Und zwar nicht nur Kaffee (so wie ich) oder schwarzen Tee, sondern Wasser, Saftschorlen oder Kräutertees. Es wird oft unterschätzt, wie sehr zu wenig Flüssigkeit an der Konzentration nagt. Wenn Du erst trinkst, wenn Du Durst hast, ist Dein Körper bereits dehydriert. Stelle Dir am besten eine Flasche Wasser auf den Schreibtisch, die Du im Laufe des Tages leerst.

 

#7: Wechsle das Schreibprogramm

Das Textverarbeitungsprogramm, das wir nutzen, hat einen großen Einfluss darauf, wie gut wir voran kommen. Ich selbst kann z. B. überhaupt nicht in WordPress selbst schreiben. Es geht einfach nicht. In mir stellt sich alles quer, wenn ich in dem Editor einen Text verfassen soll. Deshalb schreibe ich alle meine Artikel in Word vor. Das mag eine persönliche Marotte sein, aber für mich ist das entscheidend.

Probiere also aus, ob der Wechsel auf ein anderes Programm nicht schon ausreicht, um Deine Schreibblockade zu besiegen. Auch eine andere Schriftart kann sehr viel ausmachen, da sie subtil eine andere Stimmung vermittelt. Mache einmal den Test und schaue Dir einen Text erst in Times New Roman und dann in Calibri an. Die Wirkung ist ganz unterschiedlich. Experimentiere also ein wenig um herauszufinden, was für Dich funktioniert.

 

Fazit

Eine Schreibblockade ist real. Jeder, der Texte schreibt, kann davon betroffen werden. Wichtig ist, dass Du Dich nicht davon aus der Bahn werfen lässt, sondern den Ursachen auf den Grund gehst: Hast Du zu wenig Zeit? Wirst Du ständig abgelenkt? Engt Deine Schreibumgebung Dich zu sehr ein? Wenn Du weißt, was dich hemmt, kannst Du die Ursachen bekämpfen und Deine Schreibblocke überwinden.

Was machst Du, wenn Dich die Schreibblockade lähmt? Teile Deine Tipps mit uns!

 

Dieser Artikel wurde am 21.07.2017 veröffentlicht und am 15.12.2020 aktualisiert.

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Frauke Bitomsky

Frauke Bitomsky ist Texterin im Team von B2N Social Media Services. Unser Team unterstützt kleine Unternehmen, sich auch als Anfänger und mit wenig Zeit im Social Web bekannt zu machen. Hier erfährst Du, wie wir auch Dir helfen können, online neue Interessenten zu gewinnen.

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