„Nach Ansage an Flüchtlingshasser: Das haben Joko und Klaas nun von ihrer Aktion“

So sah die Überschrift der Huffington Post aus, die mich (wieder einmal) daran erinnere, weshalb ich reißerische Überschriften nicht mag. Sie zielen ausschließlich darauf ab, Klicks zu generieren, ohne einen Mehrwert zu bieten. Die Artikel dahinter sind in der Regel enttäuschend und nichtssagend.
Auch, wenn Du natürlich möglichst viele Leser dazu bringen willst, Deine Blogartikel zu lesen, solltest du Dir selbst den Gefallen tun, nicht auf solche Überschriften zurück zu greifen. Deine Leser werden es Dir danken.

Was ist Clickbaiting?

Clickbaiting ist die Praxis, Überschriften für Artikel und Videos zu entwickeln, die möglichst effektiv die Aufmerksamkeit von Nutzern auf sich ziehen und zum Klicken und Teilen animieren. Es wird in Extremen formuliert, schockiert, das Blaue vom Himmel herunter versprochen und mit polarisierenden Themen gearbeitet. Solche Überschriften sollen die Nutzer ködern (engl. „to bait“), einen Link anzuklicken.
Die Artikel und Videos selbst sind dann oft banal und haben keinen Mehrwert für den Nutzer. Oft entspricht der Inhalt auch dem genauen Gegenteil von dem, was in der Überschrift versprochen wurde. Im Fall der Joko und Klaas Überschrift war dies, dass sie durch ihr Video 23.000 neue Fans auf Facebook gewonnen haben. Das war nun wirklich nicht das, worauf die Überschrift „Das haben Joko und Klaas nun von ihrer Aktion“ schließen lässt. Zugegeben, ein eher harmloses Beispiel, aber genug, um mich zu ärgern.

 

Benutze niemals, niemals Clickbaiting

Wirklich nicht. Außer natürlich, Dein Blog soll aussehen wie ein Boulevardblatt voller Klatschmeldungen.
Wenn Du allerdings seriös auftreten und mit guten Inhalten überzeugen willst, hast Du solche Phrasen im Stil von „Das haben Sie noch nie gesehen!“ oder „Die Welt ist schockiert – Sehen auch Sie dieses unglaubliche Geheimnis der Superreichen“ überhaupt nicht nötig. Denn gerade, wenn Du mit solchen Clickbaiting-Überschriften Bezug auf aktuelle Themen nimmst, spielst Du mit den Interessen des Lesers. Dieser hofft, bei Dir die gesuchte Information zu finden, um dann festzustellen, dass Du ihn bloß an der Nase herumgeführt hast. Beim Leser kommt es nie gut an, zu merken, dass es nicht um ihn geht, sondern bloß um Statistik des Seitenbetreibers, der möglichst viele Klicks erzielen will.
Clickbaiting-Überschriften bewirken deshalb insbesondere eines: Beim Leser bleibt das Gefühl zurück, getäuscht und hereingelegt worden zu sein. Sie werden sicherlich oft geklickt. Aber sie sorgen weder dafür, dass Deine Inhalte weiterverbreitet werden, noch helfen sie Dir einen Ruf als Experte auf Deinem Gebiet aufzubauen.

 

Schreib gute Überschriften, keine reißerischen

Der feine Grad zwischen diesen beiden Arten von Überschriften ist nicht immer leicht zu treffen. Manchmal wird man daneben liegen und eine eher langweilige oder aber doch ziemlich reißerische Überschrift schreiben. Das passiert und ist nicht allzu tragisch. Mit wachsender Erfahrung wirst Du ein gutes Gespür dafür bekommen, was gute Überschriften ausmacht.
Gute Überschriften und Clickbaiting-Überschriften zielen erst einmal auf das gleiche ab: Sie sollen Aufmerksamkeit erregen und den Leser zum Klicken animieren. Beim Clickbaiting hört es hier aber schon auf, während eine gute Überschrift mehr erreichen soll. Sie soll dem Leser kurz und knapp sagen, was er von einem Artikel oder Video zu erwarten hat. Sie sind ehrlich. Eine gute Überschrift darf provozieren oder auch mal das Gegenteil von dem Fazit des Artikels behaupten, aber immer in einem Rahmen, der beim Leser nicht das Gefühl hinterlässt, hereingelegt zu werden.

 

Es kommt auf die Inhalte an

Das Herzstück Deines Blogartikels ist der Artikel. Mit ihm willst Du Deinen Lesern einen Mehrwert bieten und sie überzeugen, wieder zu kommen. Wenn Du gute Inhalte bietest, werden Deine Leser sie gerne weiterteilen und so dafür sorgen, dass Du „echte“ Reichweite bekommst. Schockierende Überschriften lassen vielleicht die Zahl der Klicks in die Höhe schnellen, aber wenn der Inhalt die geschürten Erwartungen nicht erfüllt, bringt Dir das rein gar nichts.
Um zu vermeiden, dass der Clickbaiting-Vorwurf entsteht, vermeide von Anfang an zu extreme Formulierungen für Deine Überschriften. Wenn Du gute Inhalte hast, brauchst Du kein Clickbaiting, damit Deine Leserschaft wächst. Überprüfe deshalb vor einer Veröffentlichung immer, ob der Inhalt Deines Artikels auch dem entspricht, was Du in der Überschrift versprichst.

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Frauke Bitomsky

Frauke Bitomsky ist Texterin im Team von B2N Social Media Services. Unser Team unterstützt kleine Unternehmen, sich auch als Anfänger und mit wenig Zeit im Social Web bekannt zu machen. Hier erfährst Du, wie wir auch Dir helfen können, online neue Interessenten zu gewinnen.

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