Wie kann Otto Normalverbraucher im Sinn einer nachhaltigen Entwicklung leben?

Er kann weniger Energie verbrauchen, negative Umweltauswirkungen seines Handelns minimieren, auf Sozialverträglichkeit gekaufter Produkte achten und vieles mehr tun. Laut Umfrageergebnisse haben 75% der Verbraucher den Wunsch, nachhaltiger zu leben und zu konsumieren. Warum setzen es dann nur so wenige um?

Mit nachhaltigem Konsum sowie den Gründen, diesen nicht umzusetzen, werde ich mich in späteren Artikeln befassen. Heute möchte ich das Augenmerk auf den (dies zumindest meine subjektive Meinung) menschlichsten Grund richten: Bequemlichkeit. Der Grund, der uns auch schon dazu bringt, es nicht hinzubekommen, regelmäßig Sport zu treiben oder öfters Staub zu saugen.

Ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit will ich daher 10 Tipps für ein nachhaltigeres Leben aufführen, die keine oder kaum zusätzliche Arbeit verlangt. Sicher sind einige Tipps mit (z.T. minimal) höheren Erstkosten verbunden, jedoch lässt sich in ihrer Gänze auch wiederum Geld sparen, indem weniger Energie oder Wasser verbraucht wird. Ob man nun letztendlich Geld spart, hängt nicht zuletzt vom Einzelfall und der Art der Umsetzung ab.

1.) Auf Ökostrom umsteigen: der Stromanbieterwechsel ist inzwischen mit geringem Aufwand verbunden, und meistens kann man auch noch Geld sparen. Es gibt zahlreiche Vergleichsportale, auch für reine Ökostromanbieter, die dem Kunden auch die Wechselformalitäten abnehmen.

Notwendige Arbeit: alten Stromvertrag und gewünschtes Vergleichsportal raussuchen, neuen Anbieter und Tarif auswählen (aufgrund der vielen neuen Anbieter, die den Ausdruck Ökostrom leider oft recht frei auslegen, den neuen Anbieter ggf. einmal googlen, oder auf einen reinen Ökostromanbieter wie Lichtblick, Naturstrom, EWS Schönau oder Greenpeace Energy zurückgreifen, mehr Informationen hier).

 

2.) Vorausschauend Autofahren: ausreichend Abstand halten, vom Gas gehen, wenn man auf eine rote Ampel zufährt etc. Niedertouriges Fahren bei ca. 1.500 bis 2.000 Umdrehungen spart bis zu 20% Kraftstoff.

Notwendige Arbeit: beim Autofahren einfach mal mitdenken und den Alltagsfrust nicht übers Gaspedal ausleben.

 

3.) Energiesparlampen verwenden: Benötigen gegenüber normalen Glühbirnen (spöttisch auch Wärmebirnen genannt, da sie mehr Wärme als Licht produzieren) nur ein Fünftel der Energie, während sie achtmal so lange halten.

Notwendige Arbeit: beim nächsten Glühbirnenkauf Energiesparlampen kaufen. Nach Gebrauch sammeln und mit weiterem Sondermüll bei der zuständigen Entsorgungstelle vorbeibringen.

 

4.) Motor beim Halten abstellen: ob an einer roten Ampel, vor einem Bahnübergang oder wenn man “noch mal eben kurz” aussteigen muss: ab 20 Sekunden lohnt es sich, den Motor zum Benzinsparen abzustellen, bei neuen Fahrzeugen sogar bereits ab 10 Sekunden. Ich habe einmal jemanden gesehen, der an der Tankstelle den Motor laufen ließ, während er in der Schlange an der Kasse stand. Ich habe mich dann weiter hinten in der Schlange gegenüber meinem Begleiter deutlich hörbar darüber ausgelassen, wie unverantwortlich das sei, sodass die Fahrerin nach dem Bezahlen mit deutlicher Eile den Laden verließ.

Notwendige Arbeit: geschätzte sechs Sekunden zum Ab- und Anschalten des Motors.

 

5.) Verzicht auf Streusalz: es sollte eigentlich einleuchten, dass es weder Boden noch Grundwasser bzw. den davon abhängigen Pflanzen gut tut, mit großen Mengen an Salz bestreut zu werden. Zudem kann es sogar Kraftfahrzeuge und Brücken durch Korrosion schädigen. Alternativ kann auf Granulat, Sand oder Kies zurückgegriffen werden.

Notwendige Arbeit: beim Einkauf ein Regal weiter zugreifen und im Frühjahr eventuell zurückgebliebene Körner zusammenfegen.

6.) Zum Kochen benötigtes Wasser mit Wasserkocher aufkochen: der Wasserkocher kocht wesentlich energieeffizienter auf als der Herd. Zudem benötigt er weniger Zeit.

Notwendige Arbeit: Wasser einmal vom Wasserkocher in den Topf umfüllen.

 

7.) Beim Lüften die Heizung abstellen: mein Vater nannte das “den Wohnort mitheizen”. Die erzeugte Heizenergie verschwindet durch das offene Fenster, und die Heizung heizt ununterbrochen und ohne Erfolg dagegen an. Besser: Stoßlüften. Alle Fenster ca. 5-10 Minuten bei abgestellter Heizung öffnen. Die Luft wird ausgetauscht, aber die Wohnung kühlt nicht komplett aus, und es wird anschließend weniger Energie benötigt, um die Räume wieder aufzuheizen.

Notwendige Arbeit: je nach Wohnungsgröße einmal in jedem Raum, in dem man eh das Fenster öffnen wollte, den Heizkörper abstellen.

 

8.) Licht in unbenutzten Räumen ausschalten: solange es keine speziellen Sicherheitsgründe gibt, das Licht in Räumen, in denen sich niemand aufhält, abschalten. Es gibt keinen wirklichen Grund, das Licht brennen zu lassen, wenn man es ebensogut wieder einschalten könnte, wenn man den Raum wieder betritt.

Notwendige Arbeit: wenige Sekunden zum Aus- und Anschalten.

 

9.) Wäsche nicht heißer als nötig waschen: durch die modernen Waschmittel sind hochtemperierte Waschgänge in den meisten Fällen überflüssig. Solange man nicht mit Krankenhäusern oder Lebensmittelindustrie zu tun hat, bekommt man bei 60°C seine Wäsche auch sauber, und es muss nicht der Kochwaschgang sein.

Notwendige Arbeit: keine.

 

10.) Putzmittel und Papierprodukte nach ökologischen Gesichtspunkten auswählen: es gibt inzwischen eine große Auswahl umweltschonender Putzmittel, die sowohl die Umwelt als auch den Anwender weniger belasten. Und es gibt wohl keinen Grund, Toilettenpapier aus wertvollen Rohstoffen und nicht aus Recyclingpapier zu produzieren.

Notwendige Arbeit: im Supermarkt ein Regal weiter zugreifen.
Man mag jetzt einwenden, dass seien ja nur “Kleinigkeiten” und würden doch kaum Nutzen bringen. Sehe ich anders: wenn nur eine Person diese Tipps (oder Tipps aus der großen weiteren Auswahl) umsetzt, mag es nicht viel bewegen, würden das aber besagte 75% tun, sähe die Lage schon ganz anders aus. Es wird aber nie etwas passieren, wenn nicht irgendwer einfach damit anfängt.

Ich hoffe, ich konnte trotz der unüberschaubaren Menge an Tipps, die man inzwischen im Internet findet, durch diese Zusammenstellung doch noch ein Minimum Neuigkeit, Denkanstoß oder zumindest Unterhaltung beitragen.

 

Quellen:

http://www.geo.de/GEOlino/natur/52566.html

http://www.ecotopten.de/prod_kochen_tipps.php

http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/24_energiespartipps.pdf (inaktiv)

http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/12_energiespartipps.pdf (inaktiv)

http://www.enro-portal.de/service/energiespartipps.html

 

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Stefanie Norden

Stefanie Norden ist Pinterest Virtual Assistant im Team von B2N Social Media Services. Unser Team unterstützt kleine Unternehmen, sich auch als Anfänger und mit wenig Zeit im Social Web bekannt zu machen. Hier erfährst Du, wie wir auch Dir helfen können, online neue Interessenten zu gewinnen.

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