“Ask any of the chickies in my pen,
They’ll tell you I’m the biggest Mother Hen,
I love them all and all of them love me,
because the system works, the system called
reciprocity!”
Einige einleitende Worte aus dem Musical-Film “Chicago”, gesungen von Queen Latifah als pragmatisch denkende Gefängsniswärterin im Mörderinnentrakt.
Reziprozität: zu finden in den Mendelsschen Vererbungslehren oder auch in der Soziologie, bedeutet es auf Twitter bezogen die vielzitierte Regel:
Folgst du mir, folge ich dir!
Ursprünglich sicher ein schöner Gedanke von gegenseitiger Hilfestellung, wenn man Twitter-Follower bekommen will, gewesen, wird diese Regel leider zunehmend absurd: tonnenweise wird, wie ich annehme, oftmals komplett willkürlich, anderen Twitter-Usern gefolgt, in der Hoffnung, dass diese einem wiederum zurückfolgen, damit man seine Gefolgschaft aufbauen kann.
Und auch abseits von jenen, die dieses Gebaren in wirklich großem Stil betreiben, scheint das Zurückfolgen, und zwar zeitiger Natur, immer größeren Stellenwert einzunehmen.
Twitter-Follower bekommen: Reality Check
Ich gestehe, dass ich es nur alle paar Tage schaffe, neue Twitter-Follower abzuarbeiten und zu entscheiden, wem ich zurückfolge. Ich möchte zumindest die Chance haben, meinen Twitterfeed im Griff zu behalten, weswegen ich nach gewissen Kriterien entscheide, wem ich folge und wem nicht. Aber in letzter Zeit kommt es immer häufiger vor, dass jene Personen mir bereits schon nicht mehr folgen, wenn ich meine neuen Follower (nach den Benachrichtigungs-Mails) durchgehe. Für mich ist das bloßes Followersammeln (und Verschwendung meiner notorisch knappen Zeit), und diese Personen fliegen raus.
Auch wenn es logisch ist, auf Twitter eine gewisse Menge an Followern erreichen zu wollen: Follower um des Folgens willen sind mindestens so nützlich wie Fans auf Facebook, die bei allem und jedem auf “Gefällt mir” klicken, um danach nie wieder mit der Page zu interagieren oder auch nur deren Inhalte wahrzunehmen.
Nachhaltigkeit?
Qualitativ wertvolle Followerschaft braucht eine bessere Basis als ein simples “Es gehört sich so, dass man zurückfolgt”. Was bringt also bloßes Followersammeln? Wird so Twitter nicht genau zu der Linkschleuder, zu dem Werbemedium, zu dem man es eigentlich nicht werden lassen will?
Nachhaltige Social Media-Aktivitäten sehen anders aus. Weder wirklichen Kontakt noch Interesse, Glaubwürdigkeit oder gar Vertrauen lassen sich über Followerseeding nach dem Gießkannenprinzip erreichen. Und selbst, wenn man einen wertvollen Follower auf diese Weise gewinnt, kommen auf diesen einen dutzende inaktive Follower.
Ich verfolge nur selten, welche Personen, denen ich folge, mir zurückfolgen, wenn mich ihre Tweets interessieren. Ich folge den Usern, die für mich interessanten Content twittern und einen Mehrwert für mein Netzwerk darstellen. Solche, die auch dem Dialog offen sind und die nicht allein deswegen auf Twitter sind, weil sie maschinengewehrähnlich ihr eigenes Angebot mit den ewig gleichen Tweets bewerben wollen.
Die Zeit, die in massenhaftes Auswählen und Folgen gesteckt wird, sollte besser angelegt werden, indem man sich auch wirklich mit dem User, den man sich gerade anschaut, beschäftigt: worüber twittert er, ist er für mich relevant, sind seine Themen von Interesse, wie aktiv ist er? Gleiche Zeit = nachhaltigeres Resultat.
Und sollte man dann noch den Wunsch haben, die Liste derer, denen man folgt, um Zeitdiebe, Spammer und zwanghafte Werbelinksschleuderer zu erleichern, empfiehlt sich das Tool ManageFlitter.
Sie wollen mehr über Twitter erfahren? Dann stöbern Sie in unserem Twitter-Leitfaden! Dort finden Sie viele Tipps und Tricks rund zu Ihrem Twitter-Account.