Barack Obama hat gewonnen, er bleibt für vier weitere Jahre Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.

Soweit, so gut? Was heißt das eigentlich für die USA und aus Sicht eines Europäers, was heißt das für den Rest der Welt?

Dieser Artikel ist nicht der Versuch einer korrekten, umfassenden politischen Analyse – davon wird es mehr als genug und professionellere geben – dieser Artikel ist der Versuch, in einfachen, unkomplizierten Worten zusammen zu fassen, wie mein persönlicher Eindruck von den Ereignissen der letzten Nacht ist, und was meine Gedanken dazu sind, was dies bedeutet. Bedeutet für Herrn Obama, für die Vereinigten Staaten von Amerika, Deutschland, Europa und die Welt – und jeden Einzelnen von uns.

Vergangenheit – Vier Jahre Obama: Change and Hope?

Die letzten zwei, vielleicht sogar vier Jahre des Herrn Obama als Präsident der USA waren eine bittere Enttäuschung. Ja, es gibt Obamacare, aber sonst? Wo ist der Superman, der Hero, der Star, der Vorschuss-Friedensnobelpreisträger, die Hoffnung der Welt hin? Wo ist der vielbeschworene Wandel?

Obama wirkte in den letzten Monaten doch mehr wie ein Verwalter seines eigenen Scheiterns, machtlos, kraftlos, hoffnungslos.

Guantanamo gibt es noch immer, die Bekämpfung des Klimawandels ist vergessen, und wenn man die Kommentare so hört und die Artikel so liest, dann sitzt da ein macht- und einflussloser Mann im weißen Haus, einer der seine Träume – unsere! Träume – siechen und sterben sah, und Glaube und Vertrauen in die Hoffnung auf eine bessere Welt zusammen mit seinem jungen Aussehen verloren hat.

 

Gegenwart – Blockadehaltung und machtloser Präsident

Wohin man schaut, wohin man hört, die Begriffe „Blockadehaltung“ und „machtloser Präsident“ machen die Runde. Die USA sind ein „tief gespaltenes“ Land, die Klüfte zwischen den politischen Lagern, zwischen Arm und Reich, zwischen den Hautfarben, sie alle sind tief, tiefer und unüberwindlich.

 

Vergangene Zukunft – Romney als Präsident

Wäre Romney die bessere Alternative? Ich denke nein, ein Mann der 47% seiner Mitbürger als Sozialschmarotzer bezeichnet, ein Mann, der in Europa einen sozialistischen Untergangskontinent sieht, ein solcher Mann ist keine Alternative.

Und die Probleme der Spaltung „seines“ Landes hätte er ja ebenso wie Obama.

 

Zukunft – alte Probleme, neue Lösungen?

Ein Vorteil sei, dass es nicht noch zwei Monate dauern würde, bis die Republikaner ein neues, eigenes Kabinett, eine eigene Administration aufgebaut haben. Ja, das mag sein, da gebe ich dem Herren heute früh im ZDF durchaus Recht. Aber, und auch die Frage, der Gedanke muss erlaubt sein: ändert das etwas, wenn die Obama-Administration zwei Monate spart, aber wie in den letzten zwei Jahren noch weitere zwei Jahre im Repräsentantenhaus von den Republikanern blockiert wird? Dann gewinnen wir, die Welt, keine zwei Monate, sondern wir verlieren weitere zwei Jahre an die parteipolitischen Grabenkämpfe der „letzten verbliebenen Weltmacht“.

Die ersten Kommentare machen Hoffnung: die Republikaner könnten sich keine weitere Blockadeopposition leisten. Hoffentlich sagt das jemand den Leuten von der Tea-Party, und hoffentlich sind sie insgesamt nicht so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie dann damit die ganze Welt lähmen.

Es ist viel zu tun, viel zu heilen, viel zu verbessern, viele letzte Chancen zu wahren und viel zu retten, was in der Welt auf der Kippe steht. Wenn die USA eine Führungsrolle auf unserem kleinen blauen Ball einnehmen wollen, dann erinnere sie bzw. ihre Politiker sich bitte daran, dass Führung eben auch mit Verantwortung einhergeht. Und das gemeinsame Wohl der Welt nicht dem Machtpoker und Parteikalkül geopfert werden darf.

 

Zukunft wird Geschichte – Wie wir uns an Mr. Obama erinnern werden. Appell und Hoffnung.

Obama wird es nicht leicht haben. Obama wird es wahrscheinlich sogar schwer haben. Oder eben auch nicht, er muss nicht wiedergewählt werden. Es geht nicht mehr darum, vier weitere Jahre zu bekommen, es geht nun darum, wie sich die Geschichte und die Welt an den ersten schwarzen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika erinnern wird.

Bitte Mr. President, wir wollen uns nicht an einen armen, machtlosen, gealterten und verbitterten Mann erinnern, wir wollen uns an den schillernden Stern, das Leitbild, den Messias einer neuen, besseren, gerechteren Welt erinnern! Einen Mann der (im zweiten Anlauf) Wandel, Hoffnung und eine nachhaltige Weltordnung brachte! Yes, we can!

Change and Hope 2.0, we hope so!

Exkurs: Die Social Media – Wahl

Eines hat die Wahlnacht gezeigt, was viele schon im Wahlkampf gesehen haben: Social Media ist angekommen im Mainstream, angekommen im politischen Kalkül, in der Wahrnehmung der breiten Gesellschaft. Obamas Siegestweet hat alle Twitterrekorde gebrochen.

Wir werden sehen, ob wir in nächsten Jahr Merkel vs. Steinbrück auf Twitter erleben, eine echte Einbindung von Social Media in den Wahlkampf fände ich persönlich zumindest gut.

Wird aus Web2.0 nun World2.0?

 

Inspirations- und Quellen:

Twitter vom 6.11.2012, 23 Uhr (deutscher Zeit) bis 7.11.2012, 7 Uhr; #uswahl, #election2012, #zdfcamp u.a.

TV-Berichterstattung des ZDF

http://edition.cnn.com/election/2012/results/main

http://elections.huffingtonpost.com/2012/results

http://www.nytimes.com/

http://www.euractiv.de/globales-europa/artikel/obamas-wiederwahl-konsequenzen-fuer-deutschland-und-die-transatlantischen-beziehungen-006894?newsletter=

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/obama-wirtschaftspolitik100.html

http://www.tagesschau.de/kommentar/uswahl842.html

http://nachrichten.t-online.de/us-wahlergebnis-hier-holte-barack-obama-die-meisten-stimmen/id_60057920/index

http://nachrichten.t-online.de/us-wahl-2012-in-der-blitzanalyse-das-bedeutet-obamas-sieg/id_60805254/index

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Tristan Büchtmann

Tristan Büchtmann ist Teil des Teams von B2N Social Media Services. Unser Team unterstützt kleine Unternehmen, sich auch als Anfänger und mit wenig Zeit im Social Web bekannt zu machen. Unter "Leistungen" erfährst Du, wie wir auch Dir helfen können, online neue Interessenten zu gewinnen.

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